Handbuch

Kalibrierung

Vor dem Guiden muss die App kalibriert werden, um zwei Ziele zu erreichen:

  • Die App sollte über die rückwärtige Kamera ein möglichst klares und stabiles Bild vom Leitstern besitzen.
  • Die App sollte die Teleskop-Achsen gelernt haben, d.h. sie sollte wissen, wie das Teleskop angesteuert werden muss, um einen Stern wieder in Position zu bringen.

Die Kalibrierung wird über den gleichnamigen Knopf im Hauptmenü gestartet und umfasst vier Schritte:

Schritt 1: Kamera

Im ersten Schritt werden die Kamera-Parameter eingestellt, so dass die App einen klaren und stabilen Leitstern sieht.

Drücken Sie zunächst den Knopf „Automatisch”, um eine automatische Erkennung der Parameter durchzuführen. Danach erfolgt die Feineinstellung:

  • Über Fokus wird der Stern möglichst scharf gestellt.
  • Über ISO kann das Bild aufgehellt werden. Eine Erhöhung des ISO-Werts erhöht aber auch das Bildrauschen.
  • Über Belichtung stellen Sie ein, wie lange ein Einzelbild belichtet wird. Eine längere Belichtungszeit ermöglicht einen helleren Leitstern, senkt aber auch die Anzahl der Bilder pro Sekunde, die verarbeitet werden können.
  • Über Zoom kann der Bildausschnitt herangezoomt werden. Dies ist ein Ausschnitts-Zoom, d.h. das Bild wird nicht hochgerechnet, sondern Randpixel des Sensors werden beim Zoomen entfernt. Dieser Zoom-Wert sollte in der Regel auf 100% stehen.

Zusammengefasst: Fokus möglichst scharf, ISO und Belichtung so hoch wie nötig (nicht höher), Zoom auf 100%.

Einmal eingestellt, bleiben die Kameraparameter während des Guidens unverändert. Es findet also keine automatische Fokussierung oder ähnliches statt, da dies das Guiden destabilisieren würde.

Schritt 2: Schwellenwert

Im zweiten Schritt wird der Schwellenwert für die Erkennung von Sternen eingestellt. Er bestimmt, ab welcher Helligkeit ein Bildpunkt zu einem Stern gezählt wird.

Stellen Sie den Wert so ein, dass der Leitstern möglichst rund ist.

Schritt 3: Leitstern

Im dritten Schritt wählen Sie den Leitstern aus, indem sie ihn auf dem Display berühren. Ist nur ein Stern sichtbar, wird dieser automatisch ausgewählt.


Nach Auswahl des Sterns können Sie einen temporalen Filter aktivieren, um mögliches Rauschen zu reduzieren.

Nach Auswahl eines Sterns werden Statistiken angezeigt. Die durchschnittliche Abweichung gibt an, um wieviel Pixel der Leitstern zwischen zwei Kamera-Bildern im Schnitt abweicht. Die Spanne gibt die Bewegung des Sterns innerhalb von einer Sekunde an. Die Werte werden in x- und y-Koordinate angeben und sind gute Indikatoren für das Rauschen des Trackings. Sie können nicht genauer als diese Werte guiden, d.h. der Schwellenwert, ab dem die App die Nachführung des Teleskops korrigiert, sollte über der durchschnittlichen Abweichung liegen.

Sie haben bei diesem Schritt auch die Möglichkeit, eine zeitliche Glättung zu aktivieren. Dabei wird die Position eines Sterns über eine beliebige Anzahl von Bildern gemittelt, um Rauschspitzen effektiv zu reduzieren. Der Filter macht das Tracking allerdings auch träger und bei zu hohen Werten potentiell ungenauer.

Schritt 4: Achsen

Nach den ersten drei Schritten sollten Sie nun einen stabilen Leitstern im Bild sehen. Im letzten Schritt lernt die App nun die Ausrichtung des Teleskops, um ein optimales Guiding zu ermöglichen. Dazu müssen Sie die Kalibrierung über den Knopf in der Bildmitte starten. Wie die Kalibrierung abläuft, hängt nun vom gewählten Guiding-Typ ab.

Manuelles Guiding

Beim manuellen Guiding gibt Ihnen die App genaue Anweisungen, welche Tasten Sie auf Ihrem Handcontroller für die Kalibrierung drücken müssen. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Automatisches Guiding

Ist automatisches Guiding gewählt, wird sich die App mit Ihrem Teleskop verbinden und es in allen vier Achsen bewegen. Dabei wird der Leitstern verfolgt. Berühren Sie während dieses Vorgangs nicht das Teleskop.

Ergebnis

Das Ergebnis dieses Vorgangs ist ein Fadenkreuz, das alle vier Teleskop-Richtungen angibt. Tritt ein Fehler auf, erscheint eine entsprechende Meldung mit Hinweisen zur Behebung.